Lauterbachs Entwurf zur Pflegeassistenzausbildung
Berlin / Region. - Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel zeigt sich offen für eine Weiterentwicklung der Pflegeassistenzausbildung, sieht im Entwurf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach jedoch die falschen Anreize gesetzt: „Pflege entwickelt sich weiter und es braucht Pflegereformen. Der Bundesgesundheitsminister plant aber nun die Generalisierung und Vereinheitlichung der Pflegehelfer- und Assistenzausbildung. Dabei zielt eine generalistische Pflegeausbildung auf Breite statt Tiefe und Gleichmacherei statt Spezialisierung. So erhöht man die Attraktivität des Assistenzberufs in der Pflege eben nicht.“
Dabei bewerte Rüddel die nun geplanten bundesweit einheitlichen Ausbildungsstandards ausdrücklich positiv, Lauterbach mache bei der Assistenzausbildung aber den gleichen Fehler wie zuvor bei der Pflegefachkraftausbildung. Rüddel befürchtet, die Vermengung von Altenpflege-, Krankenpflege- und Kinderkrankenpflegeausbildung werde sich wieder negativ auf die Attraktivität der Ausbildung auswirken. „Die neue Ausbildung in der Pflegeassistenz darf nicht zu Frust oder Überforderung führen, wenn der Auszubildende von vornherein nur in einem der drei Pflegebereiche tätig sein will. Alten- und Krankenpflege sind zwar zwei verwandte, aber doch sehr unterschiedliche Berufe“, mahnt der Abgeordnete
Die Lage im rheinischen Westerwald zeige eindrücklich, dass die finanzielle und strukturelle Ausstattung der Pflege verbessert werden müsse. Viele Pflegeeinrichtungen hätten wegen des Fachkräftemangels die Versorgung einschränken müssen. Dies gehe zulasten der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen. „Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind häufig herausfordernd. Nachwuchs ist deshalb schwer zu finden. Wir sollten angehende Pflegekräfte in der Ausbildung schulen, wie man diese Situationen bewältigen kann. Dazu brauchen wir Wissensvermittlung in Digitalisierung, Flexibilisierung und Spezialisierung in der Pflegeausbildung. Das kommt mir in Karl Lauterbachs Plänen viel zu kurz“, so der Gesundheitsexperte.
Positiv sei für Rüddel, dass der Bundesgesundheitsminister nun der Forderung nach besserer Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse nachkomme und es Vereinheitlichungen in der Ausbildungsvergütung geben werde.
„Wir können das Berufsbild der Pflegeassistenz mit den richtigen Reformschritten enorm aufwerten und ihm den Stellenwert geben, den dieser Beruf für die Gesellschaft auch verdient. Gleichzeitig können wir mit der Aufwertung der Pflegeassistenz gegenüber der Pflegefachkraft enorme Entlastungspotentiale für das System Pflege schaffen. Das geht aber nur, wenn wir in der Pflege mehr differenzieren und Pflegekräfte mit mehr Digitalisierung und KI entlasten, nicht mit Zentralismus und Gleichmacherei“, so Erwin Rüddel abschließend.